Exhibitionismus: exhibitionistische Handlung, § 183 StGB

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1. Was ist Exhibitionismus?
2. Ordnungswidrigkeit nach § 118 OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz)
3. Wie wird Exhibitionismus bestraft ?
4. Ein Fachanwalt für Strafrecht hilft Ihnen im Falle einer Anzeige wegen Exhibitionismus nach dem StGB.

1. Was ist Exhibitionismus?

Unter Exhibitionismus ist eine sexuelle Neigung zu verstehen, bei der die handelnde männliche Person es als besonders lustvoll empfindet, sich vor anderen Personen nackt oder bei sexuellen Aktivitäten zu präsentieren. In der Regel handelt es sich bei den anderen Personen um fremde und unfreiwillige Zuschauer.

Objektiv tatbestandlich liegen „Exhibitionistische Handlungen“ gemäß § 183 StGB vor, wenn ein Mann, nicht eine Frau, eine andere Person durch eine exhibitionistische Handlung belästigt. Unter einer exhibitionistischen Handlung ist das Entblößen des männlichen Geschlechtsteiles, gleichgültig ob sich dieses im erigierten oder nicht erigierten Zustand befindet, zu verstehen. Frauen können sich durch exhibitionistische Handlungen gemäß § 183a StGB wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses strafbar machen.

Aufgrund des Schutzgutes des Straftatbestandes, dem Recht auf die individuelle sexuelle Selbstbestimmung, ist darüber hinaus eine tatsächliche Belästigung einer anderen Person erforderlich. Als Erfolgsdelikt über die exhibitionistische Tathandlung als tatbestandlicher Erfolg erforderlich, dass sich durch die Tathandlung eine andere Person beeinträchtigt fühlt.

Subjektiv tatbestandlich muss der Täter durch die Handlung oder die Beobachtung durch Dritte sich sexuell erregen, seine Erregung steigern oder sich sexuell befriedigen wollen. Dies bedeutet nicht, dass der Täter einen Lustgewinn tatsächlich erreicht. Es genügt, dass der Täter durch seine Handlung einen Lustgewinn erhofft. Entblößt ein Mann sein Genital lediglich zu Zwecken der reinen Provokation oder uriniert er öffentlich, ist der Tatbestand der exhibitionistischen Handlung nicht erfüllt. Tatsächlich können solche Handlungen als Ordnungswidrigkeit verfolgt werden.

In Bezug auf Kinder, wer eine exhibitionistische Handlung vor Kindern verübt,  unter Umständen den Straftatbestand des sexuellen Missbrauches von Kindern nach § 176 a Abs. 1 Nr. 1 StGB erfüllen.

2. Ordnungswidrigkeit nach § 118 OWiG (Ordnungswidrigkeitengesetz)

Unterhalb der Schwelle zur Strafbarkeit können Handlungen, die mit Nacktheit verbunden sind und eben nicht unter einen der zuvor genannten Straftatbestände fallen, als eine Ordnungswidrigkeit gemäß § 118 OWiG verfolgt werden. Um exhibitionistische Handlungen gemäß § 183 StGB handelt es sich dabei nicht.

Ordnungswidrig handelt derjenige, der eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen. Die Regelung ist in gewisser Weise ein Auffangtatbestand für alle Handlungen, die nicht nach dem StGB bestraft werden können.

Eine Ordnungswidrigkeit wird im Gegensatz zu einer Straftat weder im Bundeszentralregister noch im Führungszeugnis eingetragen.

3. Wie wird Exhibitionismus bestraft ?

Tatbestandlich werden exhibitionistische Handlungen als Vergehen gemäß § 183 StGB mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Das Delikt wird gemäß § 183 Abs. 2 StGB nur auf Antrag verfolgt, der innerhalb von 3 Monaten gestellt werden muss, sofern die Staatsanwaltschaft nicht ein besonderes öffentliche Interesse bejaht.

4. Ein Fachanwalt für Strafrecht hilft Ihnen im Falle einer Anzeige wegen Exhibitionismus nach dem StGB.

Wenn Sie wegen exhibitionistischer Handlungen angezeigt wurden, sollten Sie sich der Hilfe eines Fachanwalts für Strafrecht bedienen.

Bei einer Verurteilung können empfindliche Strafen drohen.

Wenn Sie Opfer exhibitionistischer Handlungen gemäß § 183 StGB geworden sind, sich dadurch belästigt fühlen und können Sie dies innerhalb von 3 Monaten strafrechtlich verfolgen lassen Diesbezüglich kann die Beratung durch einen Rechtsanwalt ihrer Sache zum Erfolg verhelfen.